Katze im Auto transportieren - aber sicher!

Katze im Auto transportieren - aber sicher!

 

Die Fahrt zum Tierarzt, in den Urlaub, in die Katzenpension oder der Umzug mit Katze wirft viele Fragen auf. An erster Stelle steht: Wie kann ich meine Katze sicher im Auto transportieren? Brauche ich eine Transportbox oder reichen Leine und Geschirr? Die Antwort hierauf, gesetzliche Vorschriften, Notfallplan und warum Leberwurst dein bester Freund ist, erfährst du hier.


Das Wichtigste auf einen Blick:

- Für den sicheren Transport der Katze im Auto ist eine Transportbox unerlässlich.
- Reduziere den Stress beim Transport durch Boxentraining und Anpassungen im Auto.
- Stell einen Notfallplan für zusätzliche Sicherheit auf.
- Nutze Tipps und Tricks, um deine Katze auf der Fahrt zu entspannen.


So transportierst du deine Katze sicher im Auto

Katzen im Auto zu transportieren, lässt sich selbst dann nicht immer vermeiden, wenn du nur wenige Schritte bis zum Tierarzt laufen musst. Denn Notfälle und Unfälle im Haushalt passieren mit Vorliebe immer dann, wenn der nächstgelegene Veterinär nicht da ist.

Im Idealfall bist du dann bereits bestens auf die Sicherung während der Fahrt vorbereitet und brauchst nur wenige Minuten, um deinen Stubentiger geschützt im Pkw unterzubringen. Eine stabile und ausreichend große Transportbox ist dafür unerlässlich. Dafür sind nicht nur die gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Schauen wir uns diese trotzdem zuerst an:


Rechtliche Vorschriften: Welche Gesetze gelten beim Transport von Haustieren?

 

Laut § 22 und § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gelten Haustiere als Ladung. Als Ladung müssen sie während der Fahrt jederzeit so gesichert sein, dass sie sogar Ausweichbewegungen und bei einer Vollbremsung nicht:

- rollen,
- umfallen oder
- verrutschen kann.

Verzichtest du also auf eine Transportbox für Katzen oder sicherst du diese nicht richtig, musst du zumindest mit einem Bußgeld rechnen.

Bei Haustieren und bei Katzen insbesondere kommt noch hinzu, dass sie lebendige Ladungen sind. Sie können aus Neugier oder Angst im Auto herumlaufen oder -springen, sich unter den Sitzen oder direkt vor den Pedalen verstecken und im Fall der Fälle vor Schreck ihre Krallen in dein Bein hauen. Kommt es zu einem Unfall, weil deine Samtpfote im Auto nicht richtig gesichert war, erwartet dich mehr als ein Bußgeld. Neben der finanziellen Belastung bringst du bei jeder fahrlässigen Fahrt mit Katze an Board dein Tier, dich selbst und alle anderen Verkehrsteilnehmer in deiner Umgebung in Gefahr. So dramatisch das klingen mag, so riskant ist das nachlässige oder sogar komplette fehlende Absichern beim Tiertransport.

 


Welche Alternativen gibt es zur Transportbox für Katzen - und warum solltest du darauf verzichten?

 

Hochwertige, stabile Transportboxen für Katzen sind schwer, nehmen vergleichsweise viel Platz ein und sind optisch weit entfernt von dekorativ. Eine hübsche Tier-Tragetasche ist hingegen leicht, platzsparend und schick. Dennoch ist sie maximal dafür geeignet, mit deiner Katze zu Fuß kurze Wege zurückzulegen. Denn Tragetaschen für Katzen:

- sind instabil und bieten keinen Schutz
- lassen sich einfach öffnen oder zerstören
- sind schwieriger zu reinigen
- bieten deutlich weniger Platz
- sind schlechter belüftet

Im Vergleich zur Transportbox schneiden sie also überraschend schlecht ab, was Sicherheit, Komfort für deine Katze und Praktikabilität angeht.

Bleiben noch Katzengeschirr und Leine, die in Verbindung mit einem Sicherheitsgurt im Auto doch ebenfalls für "gesicherte Ladung" sorgen, oder? Tatsächlich gehst du damit ein immenses Risiko ein, denn selbst bei einer kurzen Leine und gut sitzendem Geschirr kann sich deine Katze darin verheddern, strangulieren oder daraus befreien. Davon abgesehen ist sie bei einer Bremsung, einem Schlenker oder einem Unfall schlechter geschützt. Hinzu kommt noch das Wohlergehen deiner Katze. Mit Geschirr und Leine auf der Rückbank fixiert, glaubst du deine Katze vielleicht entspannter, gleichzeitiger freier und komfortabler. Viele Samtpfoten sind durch die vorbeiziehende Landschaft jedoch schnell gestresst und werden hektisch bis panisch. Sie können sich bei ausreichend kurzem Gurt schlechter oder gar nicht hinlegen und sind zudem stärker dem Geräuschpegel im Auto ausgesetzt.


Worauf muss ich bei der Auswahl der Transportbox achten?

 

Eine stabile Transportbox für Katzen ist die beste und für alle sicherste Möglichkeit, dein Tier im Auto mitfahren zu lassen. Damit deine Samtpfote komfortabel untergebracht ist und sich die Katzenbox für dich als praktisch erweist, solltest du bei der Auswahl jedoch auf einige Punkte achten.

  1. Größe: Deine Katze sollte sich problemlos in der Box hinstellen, drehen und verschiedene Liegepositionen einnehmen können.

  2. Öffnungen und Verschlüsse: Eine einzige Tür an der Front reicht bei der Katzentransportbox nicht aus. Sie sorgt dafür, dass du deinen Stubentiger beim Tierarzt herausziehen oder förmlich herausschütteln musst. Besser ist ein zusätzlicher Eingriff von oben. Lässt sich die Box auseinandernehmen, ist das ideal und erleichtert sogar die Reinigung.

  3.  Belüftung: Vor und während der Autofahrt sind die meisten Katzen aufgeregt. Die Körpertemperatur steigt. Da sich Katzen nur über Hecheln abkühlen können, benötigen sie eine umfassende, gute Belüftung. Achte bei der Auswahl also darauf, dass Lüftungsschlitze und Gittereinsätze vorhanden sind.

  4. Befestigungsmöglichkeiten: Eine Transportbox allein bietet im Vergleich zu Alternativen wie Tragetaschen und Netzen bereits mehr Sicherheit. Auch sie kann aber kippen oder bei einer Vollbremsung durch den Innenraum fliegen. Wähle ein Modell, das du leicht und am besten an mehreren Punkten mit den Sitzgurten fixieren kannst.

  5. Sichere Tragemöglichkeit: Je größer und schwerer deine Katze, desto größer und schwerer fällt auch die Transportbox aus. Ein schmaler Griff am Dach reicht dann meist nur für wackliges und umständliches, schiefes Tragen aus. Besser sind breitere Griffe oder ein zusätzlicher Griffrand.


Wie kann ich meine Katze entspannt transportieren?

 

Du hältst die tollsten Leckerlies bereit - doch darauf fällt deine Katze schon lange nicht mehr herein. Also kommt es, wie es wieder einmal kommen muss: Du begibst dich auf die Jagd. Deine Katze flüchtet hingegen auf den Kratzbaum, den höchsten Schrank, hinter das Sofa und notfalls auch auf die Gardinenstange. Nicht, ohne dabei eine Spur der Zerstörung zu hinterlassen.

Wenn du die Katzenjagd oder hinterhältige Angriffe im Ninja-Stil auf deinen felinen Freund vermeiden möchtest, lies weiter. Denn wir halten wichtige Tipps für dich bereit.


Normalisiere die Transportbox

Lass die Transportbox dauerhaft offen stehen und verwende sie als normales Katzenmöbel. Ihre Form ist optimal als Schlafhöhle. Falls deine Katze gute Aussichten genießt: Stell die Box erhöht auf. Dein befellter Boss bekommt dadurch einen weiteren Rückzugsort anstatt Panikattacken bei der bloßen Sichtung der Box.


Mach die Transportbox für deine Katze attraktiv

Ein kuschliges Kissen oder eine weiche Decke, hin und wieder ein besonderer Snack, der als Überraschung in der Box wartet oder ein Spielzeug mit Catnip, das du darin versteckst - mit gelegentlichem und geringem Aufwand machst du die Transportbox zu einem positiv belegten, vertrauten Ort.

Du kannst bei diesem Boxentraining sogar so weit gehen, täglich Leckerlies in der Box zu servieren und das Ritual mit einem Kommando zu verbinden. Führe diese Übung nicht zu festen Tageszeiten durch, sondern variiere dein Timing. Steht eine Autofahrt an, geht deine Katze höchst freiwillig in die Transportbox (und die Tür hinter ihr möglichst schnell zu).


Reduziere Außenreize auf der Fahrt

Fährst du täglich oder zumindest regelmäßig Auto, sind die Bewegungen, die vorbeihuschenden Bilder und Geräusche während der Fahrt für dich nichts Besonderes. Für deine Katze sind sie hingegen geballte Reize, die auf sie einfluten und schnell überfordernd sein können. Eine Decke über die Box gelegt, wirkt leicht dämmend gegen die Einflüsse. Achte im Sommer aber darauf, dass dadurch die Belüftung der Box nicht zu stark eingeschränkt wird und diese sich zusätzlich aufheizt.

Sprich mit deiner Katze während der Fahrt, damit sie sich an deiner Stimme orientieren kann. Läuft bei dir zu Hause häufiger Musik? Schalte das Radio ein.


Fahr nicht auf nüchternen Magen!

Immer wieder wird empfohlen, die Katze vor einer Autofahrt nicht zu füttern, damit sie sich nicht übergibt. Leider erhöht das den Stress und beugt der Übelkeit beim Fahren nicht vor.

Besser: Füttere deine Katze vor der Fahrt, fahr vorsichtig und bedacht und steck für den Fall des Übergebens - das auch bei leerem Magen auftreten kann - Zellstoff und Beutel ein.


Fahr in Gesellschaft

Einer der entspannendsten Faktoren bei der Autofahrt mit deiner Katze ist es, wenn sich ihr liebster Dosenöffner mit ihr beschäftigen kann. Beruhigende Worte und wortwörtliches Pfötchenhalten helfen vielen dabei, weniger Stress zu empfinden.

Falls du die Möglichkeit hast, lass jemanden fahren und setz dich neben die Transportbox auf den Rücksitz.


Notfallplanung: Umgang mit Unfällen oder Problemen während der Fahrt

 

Deine Katze miaut, schreit oder übergibt sich während der Fahrt? Mit derartigen Stressreaktionen musst du leider trotz der besten Vorbereitung rechnen. Lenkt es dich zu sehr ab, fahr bei der nächsten Gelegenheit rechts ran. Beruhige dich und deine Katze, reiche ihr Wasser oder lenk sie mit kleinen Leckereien ab.

Öffne die Tür der Transportbox NIE, solange eine Autotür oder ein Autofenster geöffnet ist. Die Fluchtgefahr bei gestressten Katzen ist enorm hoch.

Lass deine Katze nicht allein im Auto. Auch, wenn du dich nur kurz entfernen möchtest, entsteht dadurch eine lange Liste potenzieller Risiken.

Kommt es zu einem Unfall, bringt dir ein Notfallplan ein höheres Maß an Sicherheit.


Mit der Katze im Auto: Notfallplan für Unfälle

 

  • Sichere deine Katze doppelt, indem sie in der Transportbox ein Geschirr trägt. Sollte die Box beschädigt werden, kannst du deine Samtpfote anleinen. Eine Kennzeichnung an dem gut und sicher sitzendem Katzengeschirr macht sie für den Fall des Entlaufens zudem kenntlich.
  • Halte eine Transporttasche als Ersatz bereit. Sie kann nicht zerbrechen und ist eine Notlösung, falls dein Auto abgeschleppt werden muss und du deine Katze auf anderem Wege nach Hause transportieren musst.
  • Speichere die Nummer von Tierarzt und Bekannten ab, die deine Katze abholen können, falls du ärztlich versorgt oder sogar ins Krankenhaus gebracht werden musst.
  • Leg eine - gut leserliche - Notiz in dein Portemonnaie, dass sich deine Katze im Auto befindet und an wen sich Rettungskräfte wenden können, falls du nicht ansprechbar bist.


Mobil mit der Miez: Gewöhnung hilft weiter

 

Beim Autofahren mit deiner Katze an Bord steht die Sicherheit an erster Stelle. Eine stabile Transportbox und eine verlässliche Fixierung sind unerlässlich dafür.

Du kannst bei deiner Katze noch einen Schritt weitergehen, indem du sie schrittweise und geduldig an das Autofahren gewöhnst. Führen die einzigen und seltenen Fahrten ausschließlich zum Tierarzt, halten sich Vorfreude und Neugier logischerweise in engen Grenzen. Dafür fallen Stress und Angst sehr intensiv aus.

Kennt deine Katze hingegen hauptsächlich die gelegentliche Fahrt um den Block, nach der nicht mehr passiert als ein Leckerli-Regen oder zuhause ein neues Spielzeug und ein brandneuer Karton auf sie warten, wird der Transport alltäglicher, normaler oder sogar positiv.

Durch die geringere Aufregung steigt sogar die Sicherheit.


FAQs

Darf ich meine Katze während der Autofahrt auf dem Schoß haben?

Nein. Auch wenn immer wieder Online-Videos zeigen, wie Katzen auf dem Armaturenbrett, dem Beifahrersitz auf dem Schoß des Fahrers mitfahren - der ungesicherte Transport verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung, wird mit einem Bußgeld geahndet und kann bei einem Unfall dafür sorgen, dass die Kosten nicht von der Versicherung übernommen werden. Eine Strafe für fahrlässiges Verhalten kommt hinzu.


Kann ich meine Katze im Kofferraum transportieren?

Der Transport einer Katze im dunklen Kofferraum ist für das Tier traumatisierend. Abhängig vom Wetter oder bei einem Unfall ist es lebensgefährlich.


Kann ich zwei Katzen in einer Box transportieren?

Das kommt ganz auf die Katzen und die Box an. Manche Tiere empfinden weniger Stress, wenn sie die direkte Nähe zu ihrem felinen Freund oder Familienmitglied haben. Bei anderen können sich daraus gefährliche Situationen ergeben. Halte daher besser eine Transportbox für jede Katze bereit.

 

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