Nachhaltige Katzenhaltung von A bis Z: kleine Änderungen mit großer Wirkung

Nachhaltige Katzenhaltung von A bis Z: kleine Änderungen mit großer Wirkung


Nachhaltigkeit hat sich vom Nischenthema zum allgemeinen Trend gemausert, auch bei der Katzenhaltung. In diesem ultimativen Ratgeber erfährst Du, wie Du Dein Leben mit Katzen wirklich nachhaltiger, umweltfreundlicher und einfacher gestaltest und dabei zusätzlich Geld sparst. Aber weder am Spaß noch am felinen Luxus. 


Ausstattung: Nachhaltiges Leben mit Katzen fängt am Anfang an

 

Den ersten Schritt in die nachhaltige Katzenhaltung gehst Du bereits bei der Erstausstattung. Kratzbaum und Co. aus natürlichen Materialien und in langlebiger Qualität sind die beste Wahl. Ist es dafür zu spät? Keine Sorge, Du musst und solltest nun keinen radikalen Wechsel vollziehen. Entscheide Dich beim früher oder später nötigen Ersetzen für Kratzmöbel aus Naturstämmen, massivem Holz und Naturfasern. 

Setz auf Katzenbetten und -körbe aus natürlichen Materialien, wie Rattan, Weide, Wasserhyazinthe oder Banana Leaf. Diese sind nicht nur langlebiger und nachhaltiger, sondern auch um Längen dekorativer als Plaste, Plüsch und Polyester. 


Bewegung und Beschäftigung bei Katzen nachhaltiger gestalten

 

Plüschtiere mit synthetischer Füllwatte, Bälle aus Schaumstoff oder Kunststoff, Spielzeuge aus Plastik - bei der Bewegung und Beschäftigung Deiner Katze scheinen nachhaltige Entscheidungen schwierig zu sein. Immerhin finden sich auf dem Markt Unmengen bunter Artikel aus Kunstmaterialien. 

ABER: 

  1. Aus Kartons, Papprollen, Stoffresten oder Socken kannst Du mit etwas Kreativität und ein paar Minuten Zeit fantastische Spielzeuge basteln.
     
  2. Zeigt sich der Wandel zu umweltfreundlichen Alternativen auch beim Katzenzubehör, beispielsweise bei Intelligenzspielzeugen aus Holz oder "Plüschtieren" aus Leinen und Sisal. 

  3. Geht sowieso nichts über die Liebe von Katzen zu Kartons und die Vielseitigkeit, die die Boxen mit sich bringen. 

Du willst mehr nachhaltige Ideen zur Beschäftigung Deiner Stubentiger? Hier findest Du sie: Katzen beschäftigen: Kreative Ideen für Zuhause


 

Freigang, oder nicht?

 

Katzen als Freigänger zu halten, erscheint nachhaltiger. Schließlich können sie sich draußen ohne Spielzeug beschäftigen, benötigen keine Katzentoilette und damit auch keine Katzenstreu, können ihren Bedarf an Gras selbst befriedigen und runden ihren Speiseplan durch Mäuse ab. Also jede Menge Verpackungsmüll, der wegfällt, oder? 

Leider ist das zu einfach betrachtet, denn Katzen mit unkontrolliertem Freigang leben nicht nur deutlich riskanter und deutlich kürzer. Sie sind auch: 

- häufiger verletzt: 

Kämpfe unter Rivalen, leinenlose Hunde, wehrhafte Wildtiere und nicht zuletzt Menschen lassen Katzen häufig verletzt zurück. Ganz zu schweigen von den unzähligen Unfällen, bei denen die Samtpfoten angefahren werden. 

Häufige Verletzungen bedeuten häufige Fahrten zum Tierarzt samt Behandlungen und allem, was diese erfordern. 

- öfter krank: 

Würmer und andere Parasiten, Erkältungen und Verkühlungen, Magen-Darm-Erkrankungen - im Freien sammeln Katzen so einiges auf, was ebenso wie die Verletzungen tierärztliche Betreuung, mehr Fahrten und den Einsatz chemischer Mittel nötig werden lässt. 


- eine Gefahr für die heimische Tierwelt:

Die Anzahl von Mäusen, Ratten und anderen potenziellen Schädlingen zu kontrollieren, war lange Zeit die exklusive Aufgabe vieler Katzen und wichtig für ihr Überleben. Die Freigänger-Katze von heute jagt zwar, wenn ihr danach ist, geht dann aber doch lieber nach Hause und genießt dort ihre zarten Häppchen in Sauce. Zudem belässt sie es bei der Jagd, dem Verletzen und Töten nicht bei Nagern. Auf ihrer Liste stehen ebenfalls: 

- Eichhörnchen
- Eidechsen und andere Reptilien
- Fledermäuse 
- Kaninchen
- Siebenschläfer
- Vögel 

Dabei unterscheiden Katzen selbstverständlich nicht in Nützlinge, Schädlinge oder bedrohte Arten, was zu einem Problem für die heimische Tierwelt wird. Schätzungen von NABU, WWF und CO. zufolge, sollen 100 bis 200 Millionen Singvögel pro Jahr Katzen zum Opfer fallen. Was dem Image der Freigänger nicht gerade zugutekommt. 

Besser, sicherer und nachhaltiger ist es daher, Deine Katze zum wahren Stubentiger zu machen oder nur gesicherten Freigang zu bieten. 


Katzen nachhaltiger füttern - so geht's

 

Mit Ausnahme von Garfield ist der tägliche Futterbedarf unserer Sofalöwen absolut überschaubar. Aus diesem Grund kommt Fertigfutter auch in diesen praktischen kleinen Portionen in Form von Sachets und Dosen daher. Eben diese kleinen Verpackungen summieren sich im Laufe der Zeit zu schockierend großen Müllbergen. 

Bei der nachhaltigeren Katzenhaltung verzichtest Du darauf und steigst auf größere Packungen um, die in Relation deutlich weniger Verpackungsmüll erzeugen. Zudem kannst Du mit den folgenden Änderungen weitere große Auswirkungen erzielen. 


Kann ich meine Katzen vegetarisch oder vegan füttern?

Mittlerweile ist bekannt, dass die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten mit einem großen ökologischen Fußabdruck einhergeht. Nicht umsonst greifen immer mehr Menschen zu Fleischalternativen. Katzen könnten das selbst mit viel gutem Willen nicht, sie sind auf die Ernährung mit Fleisch angewiesen, da sie nur aus diesem lebensnotwendige Nährstoffe ziehen können. 


Katzenfutter regional kaufen und konservieren

Regional einzukaufen, verkürzt Transportwege und ist daher nachhaltiger. Schau Dich also in Deiner Umgebung um, wo Hofläden, Schlachter, Jäger, Fischer und Angler Fleisch und Fisch anbieten. Portioniert und in wiederverwendbaren Behältern eingefroren, reduzierst Du den Abfall durch Verpackungen schlagartig und erheblich. 


Kochen und Backen für die Katz

Ausgewogene Katzenmenüs selbst zu kochen ist ebenso wenig Zauberwerk wie Trockenfleisch im Ofen herzustellen oder Leckerlis zu backen. Kombinierst Du das Zubereiten von Katzen-Smoothies, Kochen und Backen für die Katz mit Deinen Mahlzeiten, verbrauchst Du dabei nicht einmal mehr Energie oder Zeit. 


Nachhaltigere Katzenhaltung durch Gesundheitsvorsorge

 

Vielen gesundheitlichen Problemen bei Katzen kannst Du durch die richtige Fütterung, Beschäftigung und Pflege von Zähnen, Fell und Krallen vorbeugen. Jährliche Kontrolluntersuchungen und Impfungen tragen ebenfalls dazu bei, Deine felinen Fellträger gesund zu erhalten und vor (chronischen) Krankheiten zu bewahren. 

Dadurch vermeidest Du zum einen Leid und Schmerzen bei Deinen Tieren. Zum anderen agierst Du nachhaltiger, denn die Vorsorge bedeutet weniger Besuche beim Tierarzt und weniger Medikamente. Also weniger verfahrener Treibstoff, weniger Chemie und weniger Verpackungen. 


Der Katzengarten für das nachhaltige Leben mit Katzen

 

Du hast gar keinen Garten? Kein Problem, denn der Katzengarten passt auf den Balkon, die Fensterbank oder die fensternahe Ecke eines Regals. Statt immer wieder Katzengras und Co. in Plastiktöpfen zu kaufen, kannst Du das frische Grün deutlich günstiger und nachhaltiger selbst ziehen. Gesund, geeignet und von Katzen für gut befunden sind: 

- Katzengras
- Katzenminze 
- Golliwoog
- Baldrian 
- Spinat 

Dazu sind diese Pflanzen pflegeleicht und ideal für alle, die keinen grünen Daumen haben, aber grüner leben wollen. 


Katzentoilette und Katzenstreu umweltfreundlicher gestalten

 

Du möchtest nachhaltiger mit Katzen leben? Dann dürfen die Katzentoilette und alles, was dazu gehört, nicht fehlen. Verabschiede Dich von den Katzenklos und Schaufeln aus Kunststoff. Sie sind nicht nur weit entfernt von nachhaltig, sondern zerkratzen mit der Zeit, nehmen Gerüche an und werden brüchig. 

Entscheide Dich für Modelle aus Edelstahl. Diese sind langlebiger, einfacher sauber zu halten und umweltfreundlicher. 

Wechsle zudem von mineralischer Katzenstreu zu pflanzlicher Streu. Katzenstreu aus Holz, Mais oder Stroh ist leichter und damit rückenfreundlicher für Dich, verströmt unparfümiert einen angenehmen, natürlichen Duft und ist kompostierbar. Mit modernen Kompostern für Balkon oder Küche kannst Du sie also selbst in der Wohnung und ohne Garten sinnvoll verwenden. 


Umweltfreundlich Putzen im Katzenhaushalt

 

Katzen sind zwar förmlich selbstreinigend, erhöhen aber dennoch Deinen Putzaufwand. Fellhaare, großflächig verteilte Katzenstreu, Erbrochenes und gelegentlich sogar Markieren gehören zum Leben mit Katzen dazu. Die folgenden Tipps helfen Dir dabei, gründlich und nachhaltig zu putzen: 

- Entferne Katzenhaare mit Fusselbürsten, feuchten Handschuhen oder einem Besen, bevor Du Oberflächen absaugst. Das spart Strom. 
- Betreibe regelmäßig Fellpflege, um das Aufkommen loser Haare zu reduzieren. 
- Wähle Katzenmöbel mit abnehm- und waschbaren Bezügen und Polstern. 
- Setze bei Flecken von Erbrochenem, Urin und Kot biologische Enzymreiniger ein. 


Wohnung katzensicher gestalten - nachhaltiger leben

 

Katzen sind fantastische Haustiere mit wissenschaftlich bewiesener Wellness-Wirkung. Bloßes Streicheln für wenige Minuten reicht aus, damit Dein Gehirn fröhlich Glückshormone produziert, Dein Blutdruck sinkt und Stress abgebaut wird. Werfen die Stubentiger dann noch ihre vitalisierende Vibrationsfunktion - auch bekannt als Schnurren - an, ist der Entspannungseffekt perfekt. 

Böse Zungen behaupten, das wäre dank ihres Hangs zur Zerstörung dringend nötig. 

Glasscherben, die ehemals eine Vase waren, Kratzspuren an Sofa und Wänden, angekaute Kabel und Pflanzen - statt Dich immer wieder zu ärgern und nachzukaufen, gestalte die Wohnung lieber wirklich katzensicher.  Das ist schonender für die Umwelt, Dein Konto und Deine Nerven. 


Nachhaltigkeit bei der Katzenhaltung ist einfacher als gedacht

 

Natürlichere und hochwertigere Katzenmöbel, bessere Spielzeuge und weniger Verpackungen ergeben bereits einen deutlichen Unterschied für die Nachhaltigkeit. Deine umweltbewusstere Katzenhaltung kommt ganz ohne Hauruck-Aktionen und viel Aufwand aus. Kleine Änderungen reichen, um große Auswirkungen zu erzielen und dabei noch nette Nebeneffekte zu kreieren. Überzeug Dich selbst davon, wenn Du Dein Interieur um einen Naturstamm-Kratzbaum und saftiges Grün bereicherst. 

 

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