Übergewicht bei Katzen: Mit dieser Tabelle erkennst und hilfst du

Übergewicht bei Katzen: Mit dieser Tabelle erkennst und hilfst du


Hilfe, meine Katze ist zu dick!
Tipps und Tricks für das gesunde Abnehmen bei Katzen

Einst war Merlin verspielt, fröhlich und aktiv. Heute schafft er kaum mehr den Sprung auf die Couch. Seine einzigen Beschäftigungen? Essen und Schlafen. Kommt Dir das bekannt vor?

Übergewicht bei Katzen ist ein häufiges Problem und zieht ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich. Doch warum werden Katzen übergewichtig und wie lassen sich die überschüssigen Pfunde sanft und gesund abbauen? Die Antworten bekommst Du hier.

Katzen und Übergewicht: die Ursachen

Ebenso wie bei Menschen und Hunden finden sich verschiedene Gründe für die Fettleibigkeit bei Katzen. Der hauptsächliche Auslöser für eine zu dicke Katze liegt in einer Kombination aus falscher Fütterung und Bewegungsmangel. Zusätzlich kommen die folgenden Faktoren infrage:

  • Alter
  • Genetische Veranlagung
  • Geschlecht
  • Gesundheitliche Probleme und Medikamente
  • Kastration
  • Stress
  • Überfütterung

Der erste Schritt bei dem gezielten und angepassten Abnehmen besteht aus der Ursachenforschung und einem Tierarztbesuch. Schreib auf, was und wie viel Du fütterst. Dein Stubentiger braucht zusätzlich eine umfassende Untersuchung, um Krankheiten als Auslöser des Übergewichts ausschließen oder sie behandeln zu können.

Kennst Du die Risikofaktoren für Fettleibigkeit, kannst Du zudem besser vorbeugen. Kater sind häufiger betroffen als Katzen, ältere Tiere häufiger als junge Katzen und kastrierte Samtpfoten neigen stärker dazu als intakte Tiere.

Gesundheitliche Risiken durch Übergewicht bei der Katze

Zu dicke Katzen sind nicht nur antriebsloser und in den Bewegungen eingeschränkt. Ihnen droht eine ganze Reihe gesundheitlicher Probleme. Dabei handelt es sich um:

  • Diabetes
  • Atembeschwerden
  • Fettlebersyndrom
  • Gelenkschäden und -erkrankungen
  • Harnwegserkrankungen und Harnsteine
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Verringerte Lebenserwartung

Hinzu kommt das Problem der Fellpflege. Kann sich Deine Katze nicht mehr putzen, weil sie durch die Fettpolster eingeschränkt wird, treten oftmals auch Hautprobleme auf. Selbst ohne diese Gefahren muss klar sein, dass stark übergewichtige Stubentiger eine verringerte Lebensqualität haben.

Dennoch ist es entscheidend, dass Du Deinen Sofalöwen nicht auf eine radikale Diät setzt. Doch dazu später mehr.

Ist meine Katze zu dick? Übergewicht erkennen

Menschen wollen als Anhaltspunkte für Übergewicht klare Zahlen und Anzeichen. Bei Katzen gestaltet sich dies allerdings nicht ganz so einfach. DAS Idealgewicht gibt es aufgrund der verschiedenen Rassen und Körpertypen nicht. Dein Tier auf die Waage zu stellen und mit den Angaben der Rassebeschreibung zu vergleichen, reicht daher nicht.

Eine zierliche Katze kann mit 4,6 Kilogramm beispielsweise bereits bedenkliches Übergewicht aufweisen, während ein starkgliedriger Kater selbst mit 6,5 Kilogramm rank und schlank ist. Berücksichtige zusätzlich, dass viel Gewicht nicht gleich viel Fett bedeutet. Sehr aktive, gut bemuskelte Tiere können laut Waage zu schwer sein - obwohl keinerlei Bedarf zum Abnehmen besteht.

Schau also genau hin und sei ehrlich. Hat Deine Katze noch eine Taille? Sind Rumpf und Beine muskulös? Spürst Du die Rippen problemlos?

Basierend auf diesen Punkten kannst Du oder Dein Tierarzt den Body Condition Score Deines Stubentigers bestimmen. Dabei handelt es sich um eine Skala von 1 bis 9. Die Stufen 4 und 5 gelten als Idealgewicht und damit als Ziel für das Abnehmen. Die Beurteilung erfolgt durch genaues Betrachten und Abtasten, kommt also völlig ohne Wiegen aus.

https://katzenmedizin.info/body-condition-score-fuer-katzen/

Bist Du Dir unsicher, ob Deine Katze zu dick ist oder fällt Dir mit Schrecken auf, dass sie unbemerkt sehr schnell und viel zugenommen hat? Such einen Tierarzt auf. Übergewicht kann ein Symptom für Krankheiten, Schmerzen oder psychischen Stress sein. Daher ist eine tierärztliche Abklärung bei größeren Veränderungen dringend angeraten.

Das gilt im Übrigen auch dann, wenn Du die Fütterung nicht verändert hast, aber das Gewicht steigt. Frühzeitige und regelmäßige Kontrollen erleichtern die Behandlung und beugen wortwörtlich schwerwiegenden Folgen vor.

Praktische Tipps zur Gewichtsreduktion bei Katzen

Wenn die Katze zu dick ist, bekommt sie nur noch die Hälfte des Futters! Klingt logisch. Ist jedoch grundlegend verkehrt. Reduzierst Du einfach die Futtermenge, provozierst Du damit eine ganze Reihe an Problemen und schaffst neue Baustellen.

1. Die Versorgung mit Nährstoffen gerät ins Schwanken

Weniger Futter bedeutet nicht nur weniger Kalorien, sondern ebenso weniger Mikronährstoffe. Kommt es zu einer Unterversorgung, sind Krankheiten die Folge.

2. Das Gewicht sinkt zu schnell

Radikale Diäten sind weder für Menschen noch für Tiere gesund. Ein abrupter Gewichtsverlust belastet den Körper, führt zum Abbau von Muskelmasse, verändert den Hormonhaushalt und kann Deine Katze in den Überlebensmodus senden. Nicht nur, dass Dein Tier ständig hungert. Der Körper wird sich bei der erstbesten Gelegenheit die nächsten Fettpolster beschaffen. Beim Menschen ist dies als Jo-Jo-Effekt bekannt.

3. Die Auswirkungen auf das Verhalten werden unterschätzt

Setzt Du Deine Katze auf FdH (Friss die Hälfte), kannst Du dich von Deiner sanftmütigen Samtpfote verabschieden. Dauerhafter Hunger bedeutet Stress, der in Aggressionen und Verhaltensänderungen umschlagen kann und wird.

Wie funktioniert gesundes Abnehmen bei Katzen also wirklich?

Weniger Kalorien, nicht weniger Futter

Der Napf Deiner Katze sollte weiterhin so voll sein, dass sie von dem Futter satt und ausreichend versorgt wird. Das erreichst Du, indem Du die nächsten Tipps umsetzt:

- verwende Lightfutter, das ergibt weniger Kalorien bei gleichem Volumen
- füttere wasserreiches Futter mit einem hohen Ballaststoffanteil
- gib für die Sättigung Futterzellulose zu
- verzichte auf energiereiches Trockenfutter
- meide Kohlenhydrate, da diese sofort in Fett umgewandelt werden
- wähle kalorienarme Katzensnacks für den nächsten Schritt beim Abnehmen

Auf diese Weise wird Dein Stubentiger satt, ist zufrieden und versorgt, nimmt aber dennoch deutlich weniger Kalorien auf.

Katze mit Übergewicht beschäftigen, Abnehmen beschleunigen

Fehlende Aktivität begünstigt Übergewicht. Übergewicht verringert wiederum die Möglichkeit, aktiv zu sein. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, musst Du Deine Katze da abholen, wo sie gerade ist.

Spiel täglich mit ihr, auch wenn anfangs nur wenige Minuten möglich sind. Bälle, Federangeln, Laserpointer oder geworfene Leckerlis entlocken den meisten Tieren zumindest ein paar Schritte. Die gemeinsame Beschäftigung stärkt eure Bindung und erhöht die Lebensqualität.

Such- und Geschicklichkeitsspiele wie Futterbälle, Intelligenzspielzeuge und Kartons mit zusammengeknülltem Papier bieten weitere Möglichkeiten der Beschäftigung und Abwechslung.

Variier die Aktivitäten und achte darauf, was Deiner Katze am meisten Spaß macht. Sei nicht enttäuscht, wenn Du nach längerer Inaktivität nicht sofort einen begeisterten Stubenjäger vor Dir hast oder nach ein bis zwei Minuten bereits Erschöpfung einsetzt. Wichtig ist, täglich mehrfach aktive Einheiten einzubauen und Geduld zu bewahren.

Bewegung vor dem Futter

Die Bezeichnung "artgerechte Fütterung" wird oftmals einzig auf die Art und Zusammensetzung des Futters bezogen. Die richtige Reihenfolge gehört jedoch ebenfalls dazu. In freier Wildbahn müssen Katzen Beutetiere aufspüren, klettern, rennen, springen, weit laufen und lauern, und zwar BEVOR sie fressen können. Tiere, die sich gerade satt gefressen haben, gehen nicht direkt auf die nächste Jagd und machen auch keinen Verdauungsspaziergang. Sie ruhen sich aus.

Willst Du Deine Katze animieren und motivieren, spiel vor dem Füttern mit ihr. Dein Stubentiger lässt sich dann leichter durch kleine Futterstücke locken und wird auch eher dazu bereit sein, den Futterball zu bewegen oder Leckerlis aus einem Karton zu suchen.

Extra-Tipp: Zieh die Snacks für die Bewegung und das Training von der restlichen Futtermenge ab und setz sie sparsam ein.

 

 

Psyche berücksichtigen: Wenn Angst und Stress zu Übergewicht bei der Katze führen

Unausgelastete, frustrierte, ängstliche oder anderweitig gestresste Katzen können zum Frustfressen neigen. Also ständig mehr Futter aufnehmen, als sie benötigen.

Kalorienreduziertes Futter und mehr Beschäftigung haben auch in diesen Fällen einen positiven Einfluss. Schau dennoch genau hin. Denn Dauerstress führt zu weiteren Problemen und Krankheiten. Abhilfe schafft nur die Behandlung an der Ursache.

Unterstützung durch den Tierarzt beim Abnehmen der Katze

Wähle für die unterstützende Behandlung von Übergewicht bei Deiner Katze am besten einen Tierarzt, der sich mit Fettleibigkeit und gesunder Gewichtsreduktion auskennt. Das trifft bei Weitem nicht auf alle zu. Lediglich Diätfutter zu empfehlen, reicht nicht aus.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und die Behandlung von bereits bestehenden Schäden sind entscheidend. Bei einem Tierarzt mit Zusatzausbildung im Bereich Ernährungsberatung, kannst Du einen Diätplan erstellen lassen und Dich über hilfreiche Medikamente sowie Nahrungsergänzungsmittel informieren. Alternativ bietet sich eine professionelle Ernährungsberatung für Katzen an.

Die richtige Prävention: Übergewicht bei der Katze vorbeugen

Übergewicht vorzubeugen ist nicht nur besser, sondern bedeutend einfacher, als es abzubauen. Beachte dafür die folgenden Punkte:

1. Kontrollier das Gewicht regelmäßig.

Kleine Schwankungen sind vollkommen normal. Vor allem im Winter legen selbst reine Wohnungskatzen ein kleines Polster zu. Solange es sich nur um eine geringe Zunahme handelt und das Extra-Gewicht im Frühjahr und Sommer wieder verschwindet, besteht kein Grund zur Sorge. Abrupte oder starke Veränderungen sollten jedoch zum Tierarzt führen.

2. Füttere angepasst.

Wohnungskatzen brauchen weniger Kalorien als Freigänger. Gleiches gilt für kastrierte und ältere Tiere. Pass das Futter auf den tatsächlichen Bedarf an, um eine Überfütterung zu vermeiden.

3. Verzichte auf energiereiches Trockenfutter.

Katzen sind genetisch darauf ausgelegt, sich von Fleisch und wenigen Kalorien zu ernähren. Vor allem Trockenfutter, Kohlenhydrate und viel Fett schlagen sich schnell als überschüssige Pfunde nieder. Bei Trockenfutter kommt hinzu, dass es verzögert sättigt. Dadurch kommt es oftmals zum Überfressen. Als Leckerlis für Futterspiele sind einige Brocken vollkommen in Ordnung. Dauerhaft eine ganze Schüssel zur Verfügung zu stellen kann hingegen problematisch sein, wenn es sich nicht um hochwertiges Diätfutter handelt.

4. Achte auf die Bewegung und Zufriedenheit.

Ausgeglichene und ausgelastete Katzen haben mehr Interessen und Beschäftigungen als die Futterschüssel. Sie sind besser bemuskelt, haben einen höheren Energiebedarf und eine höhere Lebensqualität. Vor allem reine Wohnungskatzen brauchen oft mehr Motivation, um körperlich aktiv zu sein und zu bleiben. Umfassende Klettermöglichkeiten und tägliche Zeit für das gemeinsame Spielen sind unerlässlich und nebenbei positiv für Dein Wohlbefinden.

Halte Deine Katze schlank und gesund

Das gesunde Gewicht Deines Stubentigers zu erhalten, auf ausreichend Bewegung, artgerechtes Futter und regelmäßige tierärztliche Kontrollen zu achten, beschert ihm nicht nur ein längeres, sondern ein glücklicheres Leben. Werde bei Übergewicht sofort aktiv und beuge damit Problemen vor. Deine Katze dankt es Dir.

Häufig gestellte Fragen

Ab wann ist eine Katze übergewichtig?

Laut dem Body Condition Score beginnt Übergewicht, wenn die Rippen mit Druck tastbar sind und die Bauchlinie kaum noch vorhanden ist. Betrachte hierzu bei Katzen mit langem Fell die spürbaren Formen.

Was tun, wenn die Katze übergewichtig ist?

Tierärztliche Abklärung, kalorienreduziertes Futter und mehr Bewegung sind elementar für das gesunde Abnehmen. Es reicht nicht aus, die Futtermenge zu reduzieren.

Ist Übergewicht bei Katzen gefährlich?

Ja, starkes und anhaltendes Übergewicht bringt eine ganze Reihe an gesundheitlichen Risiken mit sich. Zudem sinkt die Lebenserwartung des Tieres.

Was kann ich tun, damit meine Katze abnimmt?

Kalorienarmes Futter und Diät-Leckerlis sind ein guter Anfang. Ein professionell erstellter Diätplan und mehr Bewegung ergänzen diese Basis und sorgen dafür, dass Muskeln auf- und Fettreserven abgebaut werden.

Wie oft soll ich meine Katze beim Abnehmen wiegen?

Wöchentliches Wiegen ist ratsam, um den Erfolg der Gewichtsreduktion bei Deiner Katze zu kontrollieren. Bedenke dabei wiederum, dass der Muskelaufbau durch mehr Bewegung ebenfalls Gewicht mit sich bringt. Orientiere dich daher wieder am Body Condition Score.

Was tun, wenn die Katze trotz Diät nicht abnimmt?

Hierbei handelt es sich um einen Fall für den Tierarzt, da häufig Krankheiten verantwortlich sind. Stelle zudem sicher, dass Deine Katze nicht von anderen gefüttert wird oder Fressbares klaut.

Ist Trockenfutter schlecht für Katzen?

Trockenfutter ist aus vielen Gründen eine schlechte Wahl als Alleinfuttermittel für Katzen. Selbst hochwertige Varianten sollten nur in geringen Mengen eingesetzt werden und nicht dauerhaft zur freien Verfügung stehen.

Wie hoch ist der Kalorienbedarf meiner Katze?

Als Orientierung kannst Du Dir merken, dass erwachsene Katzen zwischen 60 und 80 kcal pro Kilogramm Körpergewicht benötigen. Die individuellen Unterschiede sind allerdings gravierend. Ob Du zu viel oder zu wenig fütterst, bemerkst Du wiederum an der Körperform und am regelmäßigen Wiegen.



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