Futterschüssel, Katzentoilette und Kratzbaum – bei zwei oder mehr Katzen muss von allem für jede Samtpfote eine Ausführung vorhanden sein, oder? In diesem Ratgeber erfährst du, wie viele Kratzbäume du bei der Haltung von mehreren Katzen benötigst und wann Ausnahmen gelten. Zusätzliche Tipps zeigen dir, wie du auf kleiner Fläche mehr Raum für deine Stubentiger schaffen kannst.
Wie viele Kratzbäume brauche ich für eine Katze?
Grundlegend gilt die Regel:
Ein Kratzbaum pro Katze.
Jede Katze sollte mindestens einen Kratzbaum, eine zusätzliche Kratzgelegenheit und einen ruhigen Schlafplatz zur Verfügung haben.
Für zwei Katzen wären also zwei Kratzbäume nötig, für drei Katzen drei Kratzmöbel – oder? In der Praxis nicht, denn hier kommt es auf mehr Faktoren als auf die Anzahl deiner Katzen an. Entscheidende Rollen spielen auch:
- das Alter und der Altersunterschied deiner Katzen
- wie gut sich die Katzen vertragen
- die Größe deiner Katzen
- das Gewicht deiner Katzen
- die Stabilität und Ausstattung des Kratzbaums
Je größer und stabiler der Kratzbaum und umso besser sich deine Katzen vertragen, desto eher reichen weniger Naturkratzbäume aus. Doch schauen wir erst einmal genauer hin.
Wie viele Kratzbäume brauche ich für Kitten?
Kitten rennen, springen und klettern viel. Sie spielen ausdauernd und voller Energie, allerdings auch unkoordiniert. Zudem schlafen sie viel. Das bringt gesonderte Anforderungen an den Kratzbaum mit sich.
1. Kratzbaum an Kätzchen anpassen:
Kleine Katzen können und sollten noch nicht allzu hochspringen. Denn das bedeutet potenziell auch tiefe Stürze. Setze also kleine Kratzbäume und Katzenmöbel ein oder entscheide dich direkt für Tipp 3.
2. Schlafen und Spielen getrennt halten:
Junge Kätzchen spielen schnell, wild und viel. Und sie schlafen viel. Allerdings nicht immer zur gleichen Zeit. Hast du zwei Kitten aufgenommen, solltest du daher auch zwei Kratzbäume zur Verfügung stellen. Einen für das Ruhen und Schlafen, einen für das Klettern und Kratzen. Auf diese Weise reduzierst du das Risiko, dass sich die Katzen gegenseitig stören.
3. Kratzbäume, die mitwachsen:
Die Welpenzeit ist bei Katzen schnell vorbei. Innerhalb weniger Monate werden aus Kitten mehr oder minder große Jungkatzen, die sich gelegentlich Trainingskämpfe liefern und aus jugendlichem Übermut schon mal das eine oder andere Kratzmöbel ins Wanken bringen. Möchtest du nun nicht auf einen „richtigen“ Kratzbaum umrüsten und damit mehr ausgeben als nötig, wähle direkt am Anfang einen stabilen und langlebigen Naturkratzbaum, der mit deinen Katzen mitwächst und sich schrittweise erhöhen lässt.
Wie viele Kratzbäumen brauche ich für Seniorenkatzen?
Ältere Katzen können meist nicht mehr sicher in die Höhe klettern und haben ein größeres Risiko für Verletzungen, wenn sie von hohen Kratzbäumen herunterspringen.
Bei ihnen geht es also vor allem um gut und sicher erreichbare Liegeflächen, die ihnen dennoch bequeme Aussichtspunkte bieten. Auch hier sind wieder mitwachsende – oder in dem Fall schrumpfende – Kratzbäume die optimale Wahl. Pro Katze solltest du mindestens zwei erhöhte Schlafplätze und eine seniorengerechte Kratzmöglichkeit bieten.
Wie viele Kratzbäume brauche ich für zwei Katzen?
So einfach diese Frage erscheint, so komplex ist die Antwort. Verstehen sich deine Katzen gut, kann ein großer oder deckenhoher Kratzbaum mit drei bis vier Liegeplätzen ausreichend sein. Er kann allerdings auch zum Streitpunkt zwischen deinen Katzen werden, wenn eine ihn für sich beansprucht oder darauf ihre Ruhe haben möchte, während die zweite Katze darauf klettern und toben will.
Zwei Kratzbäume mit Abstand nebeneinander oder an verschiedenen, beliebten Stellen zu positionieren, ist daher die sichere Wahl. Sie geben deinen Katzen die Auswahl, mehr Klettermöglichkeiten und die Option, sich zurückzuziehen.
Wie viele Kratzbäume brauche ich für drei Katzen?
Mindestens zwei, besser aber drei Kratzbäume sollten es für drei Katzen sein. Hier gelten die gleichen Gründe wie bei zwei Katzen. Selbst, wenn sich deine Stubentiger gut verstehen und häufig nebeneinander liegen, sollte immer ein Baum als Rückzugsmöglichkeit vorhanden sein
Die nötige Anzahl ist jedoch vor allem von der Dynamik zwischen deinen Samtpfoten abhängig, und diese kann sich im Laufe der Zeit ändern. Gibt es bei zwei Kratzbäumen Kämpfe um die besten Plätze oder fühlt sich eine Katze ständig beim Schlafen gestört, wenn die anderen toben wollen, solltest du einen dritten Naturkratzbaum zur Verfügung stellen.
Kratzbäume bei Mehrkatzenhaltung – darauf kommt es an
Obwohl die Katzenmöbel als Kratzbäume bekannt sind, geht es bei ihnen um deutlich mehr als das Wetzen der Krallen. Bei der Auswahl und dem Festlegen der Anzahl musst du daher auch auf mehrere Faktoren Rücksicht nehmen.
Anzahl und Größe der Katzen & der Liegeflächen
Hast du zwei kleine Singapura oder drei stattliche Maine Coons? Beachte bei der Auswahl nicht nur die Anzahl, sondern die Größe und den Platzbedarf deiner Katzen. Obwohl Maine Coons überaus verträglich und verschmust sind und sich durchaus gelegentlich aufeinanderstapeln, benötigen sie für das entspannte Schlafen größere und mehr Liegeflächen als kleine Katzenrassen.
Größere Katzenrassen benötigen zusätzlich stabilere Kratzbäume. Das gilt vor allem dann, wenn der Kratzbaum von mehreren Katzen genutzt wird.
Kratzlandschaft zum Spielen
Nicht nur Kätzchen wollen spielen, springen, toben und im Turbogang klettern. Auch für erwachsene Katzen ist die Bewegung wichtig und entscheidend für die Gesundheit. Muskulatur, Stoffwechsel, Hirn und Psyche profitieren davon.
Bei der Mehrkatzenhaltung solltest du mindestens zwei Kratzbäume für das Spielen reservieren und darauf ausgelegt auswählen. Achte auf stabilen Stand und große Liegeplätze, die sicheres Landen und darauf Balgen ermöglichen.
Kratzbaum zum Schlafen
Kratzbäume sind nicht nur für das Wetzen der Krallen und Klettern nötig, sondern ebenso beliebt als Aussichtspunkte und sichere Ruheplätze. Erhöhte Liegeplätze in ausreichender Anzahl sind daher ein Muss bei der Mehrkatzenhaltung.
Hältst du zwei Katzen, sollten also auch zwei bequeme Liegeflächen oder Schlafmulden vorhanden sein. Bei Kratzbäumen für drei Katzen mindestens drei und bei vier Katzen vier. Möchtest oder kannst du dafür nicht vier Kratzbäume aufstellen, gibt es eine weitere, sinnvolle Lösung:
Wandhängematten für Katzen
Katzen Hängematten bieten deinen Stubentigern weitere Liegeplätze rund um den Kratzbaum, ohne dabei Standfläche einzunehmen. Zudem kannst du durch sie zwei Kratzbäume stilvoll und dekorativ miteinander verbinden und einen praktischen Cat Walk mit geringem Aufwand schaffen.
Kratzbäume als Ausweichmöglichkeiten
Katzen können sich lieben. Und trotz dieser Liebe fliegen gelegentlich die Fetzen. Zumindest verbal. Damit sich die Harmonie schnell wieder einstellen kann, sollten deine Stubentiger ausreichend Platz zum Ausweichen und Zurückziehen haben.
Kratzbäume an unterschiedlichen Stellen oder in verschiedenen Räumen aufzustellen, schafft die Möglichkeiten dazu und erlaubt deinen Stubentigern selbst in kleinen Wohnungen hin und wieder wohltuenden Abstand zu haben.
Wie viele Kratzbäume für zwei Katzen oder mehr?
So viele wie möglich und nötig: Kratzbäume für Mehrkatzenhalter sollten ausreichend Platz für alle bieten, um zu schlafen, zu spielen, zu entspannen und zu klettern. Und sich dabei gegenseitig nicht zu stören.
Plan also großzügig und biete lieber einen Naturkratzbaum und eine Wandhängematte mehr an als absolut nötig. Du schaffst damit die besten Voraussetzungen für Harmonie im Katzenpaar oder in der Katzengruppe, trägst zum Wohlbefinden von allen und zum Wohlbefinden deiner Sofalöwen bei.